Deutschlands Galopp-Promis: Das waren ihre schönsten Momente 2018 – Teil 2

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Die Saison 2018 ist fast vorbei. Es gab große Sieger und bittere Niederlagen in hochdramatische Rennen. Was für ein spektakuläres Jahr im Rennsport. Doch was waren für einige der Protagonisten des deutschen Turfs die Highlights? Julia Will und Marco Hoffmann (Agentur HW), haben für RaceBets hat nachgefragt bei etlichen Galopp-Promis: Was war Ihr ganz persönlich schönster Moment im Rennjahr 2018? Wofür sind Sie besonders dankbar? Der eine oder andere wagte sogar einen Blick voraus. Hier die Antworten:

Dr. Michael Vesper

Dr. Michael Vesper (Präsident Direktorium für Vollblutzucht und Rennen): Einer der eindrucksvollsten Momente 2018 war für mich der Derbysieg von Weltstar in Hamburg. Es war mein erstes Derby bei bestem Wetter und eindrucksvoller Atmosphäre. Ebenso faszinierend war der Sieg von Iquitos beim Großen Preis von Bayern und damit der Gesamtsieg in der German Racing Champions League. Die vielen Begegnungen mit den Rennsportaktiven auf den Rennbahnen gehören für mich aber genauso zu den besonderen Momenten in 2018. Für die kommende Saison hoffe ich, dass es wieder viele attraktive Rennveranstaltungen mit faszinierenden Rennen bei ähnlich gutem Wetter wie im zurückliegenden Jahr geben wird.

Jan-Antony Vogel ©Alamy

Jan-Antony Vogel (Geschäftsführer Direktorium für Vollblutzucht und Rennen): Neben den tollen Rennen unseres Champions League-Siegers Iquitos, waren auch die kleineren Rennveranstaltungen, wie in Bad Harzburg oder Dresden, eindrucksvolle Turffeste, die den Zuschauern unseren faszinierenden Galopprennsport nahe bringen. Ich hoffe, dass sich die die Einnahmesituation insbesondere im Wettbereich in der kommenden Saison verbessert und dass mit der Abzugssenkung der erste Schritt in einen deutlich verbesserten Totalisator getan ist.

Claudia Barsig

Claudia Barsig (Trainerin aus Dresden): Wir haben uns Mitte des Jahres dazu entschieden, unsere ehemaliges Familienrennpferd El Donno wieder zurück zu kaufen. Er war in Frankreich aktiv. Es war nicht nur die Freude, dass er wieder bei uns war, zusätzlich zeigte er seine Dankbarkeit in Form von fünf Siegen. Drei davon feierten wir während der Rennwoche in Bad Harzburg, die für uns jedes Jahr aufs Neue etwas ganz Besonderes ist. Ein weiteres Highlight war der 200. Erfolg als Trainerin, der mir in dieser Saison gelungen ist.

Christian Freiherr von der Recke

Christian Freiherr von der Recke (Trainer aus Weilerswist): Große Erfolge blieben zwar für meinen Stall aus in dieser Saison, trotzdem bin ich sehr stolz auf meine zwei älteren Pferdeladies Cadmium und Airfield Beauty, die auf kleinem Niveau ganze zehn Rennen gewonnen haben.
 

Henk Grewe

Henk Grewe (Trainer aus Köln): Das ganze Rennjahr 2018 war für uns wirklich besonders. Angefangen mit der Dreierserie in Chantilly am 26. März, als Wisperwind, Never Compromise und Mark of Excellence als Sieger über die Linie gingen. Im Juli gab es für uns den ersten Gruppesieg durch Taraja, dem mit Sky full of Stars sogar ein Gruppe 2-Sieg folgte – und als krönender Abschluss noch der Volltreffer von Khan im Gruppe 1-Rennen Preis von Europa. Das war schon sehr toll. Weitere besondere Momente sind auch die zwei Siege der Zweijährigen Donjah, die sie zur Derbyfavoritin haben werden lassen, sowie der frische Sieg von Falcao Negro in einem Listenrennen in Toulouse. Man muss dazu sagen, dass Falcao Negro Anfang des Jahres sehr schwer erkrankt war und wahrhaftig um sein Leben gekämpft hat.
Besonders stolz bin ich auf meine Mannschaft, die immer alles geben hat. Bei uns ziehen alle gemeinsam an einem Strang. Wir hatten eine wirklich tolle Saison, ohne schlechtere Phasen. Es lief einfach alles von Anfang bis Ende gut. Jetzt drücken wir die Daumen, dass es auch im nächsten Jahr so bleibt.

Tonya Rogge

Tonya Rogge (Präsidentin des Bremer Rennvereins, Züchterin und Besitzerin): 2018 war definitiv ein Achterbahn-Jahr voller Höhen und Tiefen, zunächst für den Bremer Rennverein aber auch für mich persönlich als Besitzer und Züchter. Zu Beginn des Jahres, nach 160 Jahren Renngeschichte auf der Bremer Rennbahn, schien es, als könnten wir keinen weiteren Renntag ausrichten. Aufgrund unserer Entschlossenheit und Anstrengung konnten wir unseren traditionellen Karfreitag-Renntag zumindest abhalten. Der war ein riesiger Erfolg mit Rekordmassen. Ich war sehr dankbar, dass wir die Gelegenheit hatten, diesen Tag auszurichten, da es eine direkte Erklärung an die Stadt war, die beweist, dass die Bremer die Rennbahn und den Verein unterstützen. Diese Unterstützung ist stärker denn je, da in einem Referendum bereits nach kurzer Zeit sehr viele Unterschriften gesammelt wurden, um die Bebauung der Rennbahn zu stoppen. Ich bin sehr glücklich, dass es immer noch eine Chance auf die Rettung gibt und dass wir eines Tages eventuell wieder Pferde in Bremen rennen sehen.
2018 war ein Jahr, in dem unser (ehemaliger) Hengst It´s Gino sich endlich als erfolgreicher Deckhengst erwies, besonders im Hindernissport. Wir sind alle sehr stolz auf seine Leistungen und vor allem dankbar, einen seiner besten Nachkommen Balmain selbst zu besitzen. Als Dreijähriger gewann er bei seinem zweiten Start eine Derby-Vorprüfung, die in diesem Jahr definitiv ein Rennhöhepunkt für uns war. Er hat so viel Potenzial, dass er hoffentlich als Vierjähriger in seiner neuen Heimat Australien beweisen wird. 2019 – here weg come.

Marco Hoffmann und Julia Will

Agentur HW GbR (Marco Hoffmann und Julia Will): Nachdem wir im letzten Jahr den Schritt gingen unsere Agentur zu gründen, dauerte es doch etwas bis zu den ersten Aufträgen. Mittlerweile kommen immer wieder interessante dazu, besonderes Highlight war aber sicherlich die Übernahme der redaktionellen Leitung der allseits bekannten und beliebten Zeitschrift „Meeting“ in Baden-Baden. Ein ebenfalls tolles Projekt war die Arbeit an dem gerade herausgekommenen Buch „Die Galopprennbahn Bremen – Das Ende einer Ära?“, was emotional doch schon sehr ans Herz ging. Der vermeintliche Abschiedsrenntag auf unserer Heimatbahn Bremen war in dem Sinne der Tiefpunkt, als dass Abschied nehmen immer weh tut. Uns ärgert einfach die Vorgehensweise der Stadt Bremen. Umso erfreulicher ist es, dass nicht nur wir so empfinden. Unsere Hoffnung für 2019: Dass am 4. Januar die Bürgerinitiative genügend gültige Unterschriften beisammen hat, um dem Volksentscheid Realität werden zu lassen. Wenn dann Ende Mai in Bremen gewählt wird, hoffen wir auf einen Wahlausgang pro Bremer Galopprennbahn und auf einen Neustart mit neuen Ideen und Konzepten.

Nika ist vielen eher bekannt unter den Synonym „Turfteufel“. Sie schreibt jede Woche faszinierenden Artikel und Erlebnisse aus einer ganz persönlichen Sicht. Ihre Artikel erfreuen nicht nur die Profis im Galopp-Rennsport, sondern auch Amateure und Pferdebegeisterte. Wenn Sie mehr über Nika erfahren wollen, finden Sie sie auf der Rennbahn, in Ihren Büchern oder auf der Webseite Arschlochpferd.de

Nika S. Daveron

Nika S. Daveron: Deutsche Pferde im Ausland
Auch 2018 sind deutsche Pferde im Ausland gefragt. Ja, sicher, wir Deutschen beklagen uns, dass immer wieder die Cracks entführt werden und ins Ausland verschwinden. Aber eigentlich ist das eine gute Sache. Wir haben eine winzige Population (gemessen an anderen Ländern). Und dennoch spricht man von unserer Zucht. Wir sollten also nicht nur das weinende Auge zum gucken nehmen, sondern auch das lachende Auge. A raving beauty geht nach Japan, Waldgeist läuft in Ammerländer Farben international, Dschingis Secret geht als Deckhengst nach Frankreich, Pakistan Star läuft  unter neuem Namen in Hongkong (und wenn er läuft, ist er gut!). Das sind Gründe, ja Werbung für die deutsche Zucht. Und für jedes dieser Pferde sollte man dankbar sein. Weil sie unsere Fahne hochhalten. Weil sie sagen: Uns gibt es noch!

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