Deutsches Derby Hamburg: Fakten & Zahlen

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Jedes Jahr werden zum Galoppderby unzählige Geschichten erzählt. Sie können sich auf das aktuelle Derby in Hamburg beziehen oder auf die Vergangenheit. In diesem Artikel wollen wir eine Reihe von Fakten und Statistiken aufführen und erläutern. Es geht also um mehr als um eine Deutsches Derby Siegerliste. Wenn es Deutsches Derby Hamburg 2020 heißt, wird ohnehin Geschichte geschrieben, weil, wie bereits in einem anderen Artikel angemerkt, aufgrund der Corona Pandemie kaum Zuschauer vor Ort sein werden. Sollte irgendwann unter dem Stichwort Deutsches Derby Hamburg ein Rückblick erfolgen, wird man vom Corona Derby sprechen oder vom Geisterderby. Abgesehen davon wird es einen Derby Sieger geben. Und der geht auch abseits der aktuellen Epoche in die Geschichtsbücher ein.

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Deutsches Derby: seit 1896

Investment konnte sich im Jahre 1869 als erster Sieger im damals noch Norddeutschen Derby feiern lassen. Den Namen Deutsches Derby gibt es übrigens seit 1889. Nur fünfmal wurde es nicht in Hamburg ausgetragen und ist ein einziges Mal ausgefallen. Das war aus nachvollziehbaren Gründen 1945. Auch wenn diesmal nur wenige Menschen auf der Bahn sein werden, ist die Situation natürlich eine vollkommen andere als damals.


Deutsches Derby Hamburg: die erfolgreichsten Jockeys

Für jeden Jockey ist es ein Traum, im Derby in den Sattel zu steigen. Und natürlich träumen sie alle davon, genau dieses Rennen zu gewinnen. Mit einem Derbysieg trägt man sich in die Geschichtsbücher ein. Auf dem Favoriten Wonderful Moon sitzt Andrasch Starke. Siebenmal hat er in der Vergangenheit als Sieger die Linie passiert. Ein Erfolg noch und er schließt zum erfolgreichsten Reiter der Derby-Historie Gerhard Streit auf.

Derbysieger Nutan im Portrait
Derbysieger Nutan im Portrait

Aktuell liegt der gebürtige Stader gemeinsam mit dem legendären Otto Schmidt auf Rang zwei in der Statistik. Erstmals erfolgreich war er im Jahr 1998 mit Robertico, einem Außenseiter. Es folgte im Jahr 2000 der unvergessene Samum. Next Desert folgte 2002, 2006 war es Schiaparelli, 2008 Kamsin, 2013 Lucky Speed und 2015 Nutan.

Die wenigsten anderen Jockeys, die an diesem Sonntag in Hamburg in den Sattel steigen, konnten sich bereits als Sieger im Derby feiern lassen. Der letztes Jahr erstmals in seiner langen Karriere erfolgreiche Eduardo Pedroza ist verletzt. Von den in Deutschland aktiven sind Maxim Pecheur und Adrie de Vries und ihre Triumphe natürlich noch in bester Erinnerung.


Die erfolgreichsten Trainer im Derby

Henk Grewe sattelt in diesem Jahr den Favoriten im Derby. Und er bietet auch einige der Alternativen auf. Gewonnen hat er dieses Rennen noch nie, was aufgrund der noch nicht so lange aktiven Karriere allerdings nicht verwundert. Schaut man auf die letzten zehn Jahre, dominierten von den deutschen Trainer Andreas Wöhler, Markus Klug und Peter Schiergen. Mario Hofer war im Jahr 2012 einmalig erfolgreich (mit Pastorius). Er hat in diesem Sommer keinen Derbystarter, die anderen hingegen schon. Allerdings keinen der größeren Favoriten.

Erfolgreichster Trainer ist der neunmal triumphierende, im Jahr 1960 Verstorbene George Arnull. In der offiziellen Statistik ist er klar die Nummer eins. Erwähnt werden können hier aber auch Namen, die sowohl als Reiter als auch als Trainer im Derby ganz vorne waren. So zum Beispiel dreimal der erst in diesem Jahr im Alter von 99 Jahren verstorbene Hein Bollow. Harro Remmert kann hier ebenfalls genannt werden. Eine Besonderheit war im Jahr 1937 Ernst Florian Grabsch. Mit Abendfrieden gewann er sowohl als Trainer als auch als Reiter. Diese Konstellation ist heutzutage nicht mehr möglich. Von den erfolgreichsten Trainern muss an dieser Stelle noch einmal Peter Schiergen Erwähnung finden. Denn der konnte in seiner Zeit im Sattel nie das Derby für sich entscheiden.

Peter Schiergen im Portrait
Peter Schiergen im Portrait

Trainer und Jockey – wer aktuell am erfolgreichsten ist

Schaut man auf die aktuelle Statistik und auf die Entwicklung der letzten Jahre, ist tatsächlich davon auszugehen, dass Henk Grewe zum ersten Mal nach einem Deutschen Derby zur Siegerehrung darf. Wie erwähnt sattelt er nicht nur den Favoriten, sondern auch weitere chancenreiche Kandidaten. Im letzten Jahr wurde er erstmals Champion, in der aktuellen Corona Saison hat er gerade wieder die Führung in der Statistik übernommen. Die erwähnten Spezialisten für das Derby sind die logischen Alternativen, auch von der Form her. Andreas Wöhler, Markus Klug und Peter Schiergen sind in Hamburg immer zu beachten.

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Derby Hamburg: die ersten drei Plätze

Andreas Schütz im Portrait
Andreas Schütz im Portrait

In der Historie der Austragung des Deutschen Derbys gab es drei Trainer, die jeweils den Sieger, den Zweiten und den Dritten in einem Jahr gestellt haben. Einer dieser Trainer schaffte dieses Kunststück sogar zweimal. Das war Andreas Schütz. Im Jahr 2000 gewann er mit Samum vor Subiaco und Acamani. 2002 folgte der Einlauf Next Desert vor Salve Regina und Tomori. Der unvergessene Heinz Jentzsch triumphierte im Jahr 1985 in einem Jahrhundertderby mit Acatenango, einem der besten Derbysieger aller Zeiten. Es folgten Pontiac und Lirung. Sven von Mitzlaff gewann 1967 mit Luciani vor Norfolk und Presto. Schließt sich Henk Grewe an?


Derby Rennsport: Der erfolgreichste Besitzer

Wiener Walzer gewann im Jahr 2009 für das berühmte Gestüt Schlenderhahn zum 18. Mal das Deutsche Derby. Und dies genau 101 Jahre nach dem ersten Sieger, der passenderweise den Namen Sieger trug. Der Betreiber Georg Baron von Ullmann hat in seinen eigenen Farben übrigens im Jahr 2004 triumphiert, mit Shirocco. Das Hauptgestüt Graditz steht an zweiter Stelle in der Rangliste. Zwölf Erfolge sind in der Statistik aufgeführt, der letzte im Jahr 1944. Dieses Gestüt hat natürlich längst nicht mehr seine alte Bedeutung.


Frauen im Derby

Monika Blasczyk
Monika Blasczyk

Nie hat eine Frau das Deutsche Derby gewonnen. Ob sich dies 2020 ändert? Zu dem Zeitpunkt, als dieser Text geschrieben wird, ist noch nicht einmal sicher, ob eine Reiterin in den Sattel steigt. Die erste war im Jahr 1979 die damals 18 Jahre alte Monika Blasczyk auf Varanes. Sie blieb ohne Möglichkeiten. Im Jahr 2010 sollte es Steffi Hofer versuchen, doch kurz vorher stürzte sie. 2011 auf Mi Senor erhielt sie ihre Chance. Ob in diesem Jahr eine Frau in den Sattel steigt (vielleicht die erfolgreiche, bereits letztes Jahr als Kandidatin geltende Sibylle Vogt) ist unklar zu dem Zeitpunkt, an dem dieser Text erstellt wird.

Wenn es hier schon um die Frauen geht, soll noch kurz erwähnt werden, dass im Jahr 1955 Lustige erfolgreich war, eine Stute. Erst 42 Jahre später gab es den nächsten Erfolg einer Dame in diesem Rennen: Borgia. Insgesamt war in der Historie seit 1873 12 Mal eine Pferdelady ganz vorne.


Deutsches Galopp Derby: die schnellste und die langsamste Zeit

Belenus siegt unter Andreas Suborics
Belenus siegt unter Andreas Suborics

Die schnellste Zeit, in der das Derby entschieden worden ist, war im Jahr 1999 2:25,81 durch Belenus. Am langsamsten war im Jahr 1927 Mah Jong. Als Sumpfderby wurde das Derby in diesem Jahr bezeichnet, es hatte wolkenbruchartig geregnet und das Geläuf war in Morast verwandelt. Auch im Jahr 1998, als Robertico gewann, war das Geläuf extrem schwer. Das Wetter ist also für die Zeit von entscheidender Bedeutung. Am überlegensten siegte übrigens 1981 Orofino. 12 3/4 Längen Vorsprung hatte er. Allerdings gab es in alter Zeit Ergebnisse, die schwer mit der Neuzeit in einen Zusammenhang zu bringen sind. Leicht mit 20 Längen soll im Jahr 1871 Bauernfänger siegreich gewesen sein.

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Derby mysteriös

Mysteriöse Ereignisse, mal mehr und mal weniger geheimnisvoll, gab es so einige in der Historie dieses Rennens. Da wäre zum Beispiel Hymenaeus. Das ist offiziell der Derbysieger des Jahres 1872. Allerdings hatte er gar nicht als Erster den Pfosten passiert. Er war Zweiter im Toten Rennen geworden. Der eigentliche Sieger hatte allerdings eine Stange ausgelassen und wurde disqualifiziert. Zwei Sieger konnte es nicht geben, also wurde gelost. Das war weniger mysteriös als die damals geltende Regel.

Geheimnisvoll ist jedoch der Trainer des Siegers im Jahr 1880 Gamiani, denn der war für Österreich-Ungarn als Spion in James Bond Manier aktiv. 1888 hieß der Sieger Tegetthoff. Alle favorisierten Starter waren bereits früh geschlagen, so als ob etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen war. Der damalige Sieger hat weder davor noch danach die Leistung eingestellt. Zur Jahrtausendwende, also im Jahr 1900, gewann Hagen. Allerdings ging dieses Derby als Skandal Derby in die Geschichtsbücher ein. Der Reiter des

Deckhengst Luigi im Portrait
Deckhengst Luigi im Portrait

Favoriten Capo Gallo war betrunken, er kam auf Rang vier ein, musste disqualifiziert werden und ließ sich zudem nicht zurückwiegen. Angeblich hatte er 200.000 Kronen erhalten. Der letzte größere Skandal war im Jahr 1988 das Schinken Derby. Der angedachte Reiter des Favoriten Luigi Olaf Schick hatte mit ein paar Kollegen unter der Woche einen Imbisswagen aufgebrochen und einen Schinken gestohlen. Als Folge wurde er auf dem später siegreichen Hengst ersetzt.

Das Jahr 1989 kann ebenfalls Erwähnung finden. Sieger war Mondrian, aber Taishan hatte die Linie als Erster überquert. Es kam zu einer Behinderung und nach langen Diskussionen zu einer Disqualifikation. Es gab durchaus die Meinung, dass Kevin Woodburn das Foul etwas übertrieb, aber die Rennleitung hat entschieden wie sie entschieden hat. – Übrigens: nie hat ein Schimmel das Derby in Deutschland gewonnen. 2020 bietet sich die Chance durch Adrian. Wieso gerade er? Das wäre mysteriös…


Die größte Sensation im Derby

Nicht immer gewannen die Derbyfavoriten. Die größte Sensation war im Jahr 1982 der Sieg von Ako. 608 Euro für 10 Euro Einsatz zahlte der Hengst. Für die erst 15 Jahre alte Besitzerin Stefanie Seiler und Trainer Heinz Günter Heibertshausen kam er zum großen Erfolg. Im Sattel saß Erwin Schindler. Die niedrigste Quote war die im Jahr 1905 durch Patience. 10:10 gab es damals. Selbst die größten Favoriten der Neuzeit zahlte mehr.


Deutsches Derby: Weitere spannende Fakten und Statistiken

Deckhengst Surumu
Deckhengst Surumu

Was kann ansonsten noch über das wichtigste deutsche Galopprennen berichtet werden? Zum Beispiel, dass im Jahr 1977 24 Pferde an den Start gekommen sind. Es gewann Surumu, acht Jahre später triumphierte dessen Sohn Acatenango. Nur vier Pferde liefen im Jahr 1905. Das erklärt auch die ungemein geringe Quote. Den höchsten Gewinn zu verzeichnen gab es in der Dreierwette 1971. Lauscher gewann vor Madruzzo und Quisquis. 368.288:10 war die Quote. Ein Wetter war erfolgreich, er erhielt 92.057 DM für einen Einsatz von 2,50 DM.


Fazit: Ein spannender 12. Juli

Egal wie die Ereignisse auf dem grünen Rasen bei den Pferderennen Hamburg sein werden: jeder Galopp Sieger geht in die Geschichtsbücher ein. Denn wir haben die Corona Saison. Beim Derby in Hamburg ist das nicht anders, als auf jeder anderen Bahn. Alles ist anders als unter dem Stichwort Deutsches Derby 2016, Deutsches Derby 2017, Deutsches Derby 2018 und IDEE Deutsches Derby 2019, als Laccario als Sieger über die Linie galoppierte. Wer wird es 2020 sein? Hier noch einmal der Hinweis, dass alle Rennen aus Hamburg natürlich im Livestream bei RaceBets verfolgt werden kann.

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