Deutschlands Galopp-Promis: Das waren ihre schönsten Momente 2018 – Teil 1

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Große Sieger, hochdramatische Rennen, spektakulärer Sport – das Rennjahr 2018 hatte es wieder einmal in sich. Doch was waren für einige der Protagonisten des deutschen Turfs die Highlights? RaceBets hat nachgefragt bei etlichen Galopp-Promis: Was war Ihr ganz persönlich schönster Moment im Rennjahr 2018? Wofür sind Sie besonders dankbar? Hier die Antworten:

Helmut von Finck

Helmut von Finck (Besitzer und Züchter): Ich hatte viel Hoffnung im Preis der Winterkönigin auf Whispering Angel, aber Startplatz 13, das war wirklich nicht schön. Bei einer Besprechung mit Martin Seidl entschieden wir uns, sie hinten einzuparken. Sie kam wirklich als Vorletzte in die Zielgerade, aber der Speed und die Power hat sich durchgesetzt und die dritte Winterkönigin aus meiner Zucht war perfekt. Dieses Mal vom eigenen Hengst Soldier Hollow ! Nach dem zweiten Platz im Derby mit Destino hat es mich sehr für Jockey Martin Seidl gefreut, dass wir die Saison mit einem wunderbaren Sieg erfolgreich beendet haben. Übrigens schon die Großmutter von Warmika hat mir mit Waky Nao einen Champion gebracht, nun ist es eine zweijährige Championstute namens Whispering Angel.

Guido W. Schmitt

Guido Schmitt (Besitzer): Es gab für mich drei Highlights in der Rennsaison 2018, die für mich, vor allem der zweiten Saisonhälfte, sehr gut verlaufen ist: Neben dem tollen Quinté-Treffer beim Sommermeeting in Deauville mit Sinbad, als mein zweiter Starter Hout Bay zudem Dritter war, haben wir einen sehr emotionalen Listensieg von Tirano in Avenches gefeiert, wo er ein gutes Pferd schlug. Das Pferd hat eine besondere Story mit seiner Krankheitsgeschichte und war damit etwas ganz Besonderes. Alkuins Class 2-Sieg mit 10 längen Vorsprung, als er teilweise mit 100 Metern Vorsprung das Feld sprengte, hat selbst bei mir einen offenen Mund zurückgelassen nach dem Rennen.

Sarah Steinberg

Sarah Steinberg (Trainerin): Das Schönste im Jahr 2018 war, dass ich wirklich tolle Pferde im Stall hatte mit und dass ich mich auf ein absolutes Super-Team um mich herum verlassen konnte. Die absoluten Highlights für mich waren meine vier Gruppesiege mit Quest the Moon, Wai Key Star und Night Music, allesamt besondere Momente für mich als Trainerin. Besonders gefreut hat mich auch der Maidensieg von Abiona und Prime Asset, denn bei beiden handelt es sich um Pferde, auf die ich Mumm für das nächste Jahr habe und die die Saison nicht sieglos beendet haben. Da können wir uns aller Voraussicht nach noch einiges versprechen.

Thorsten Castle

Thorsten Castle (Moderator, Auktionator): Mein persönliches Highlight in der Rennsaison 2018 war sicher der Münchner After Work-Renntag mit Rekordbesuch und einer unglaublich geilen Stimmung auf der Bahn! Das war Rennsport-Emotion pur mit unglaublich vielen Menschen, die das erste Mal auf einer Rennbahn waren! Ein besonders gelungener Tag, an den ich sehr gerne zurückdenke.  Dankbar bin ich auch in diesem Jahr wieder für viele tolle Bekanntschaften von München bis Hamburg mit Helfern in den Rennvereinen und Rennställen. Da spürt man die Liebe, Hingabe und Begeisterung für unsere Vollblüter. Sie leben für den Sport mit einer ganz großen Passion und jeder Menge Leidenschaft für die Rennpferde.

Filip Minarik

Filip Minarik (Jockey): Ich bin sehr dankbar, dass ich in so spannenden Rennzeiten leben darf und solche Ausnahme-Pferde wie Arc-Siegerin Enable, Japan Cup-Gewinnerin Almond Eye, Triple Crown-Geld Justify und die Superstute Winx mitverfolgen kann. Das sind Emotionen, die nur der Rennsport bieten kann. Der schönste Moment im Rennjahr 2018 war für mich der 11. November in München. Es handelte sich um einen Zusatzrenntag, der mit viel Engagement auf die Beine gestellt wurde, um uns Aktiven eine Extra-Chance zu bieten. Das ist für mich ein sehr positives Zeichen, über das ich mich sehr gefreut habe. Gerade wo sonst immer wieder eine Flut von negativen Nachrichten in unserem schönen Sport kommen.

Christoph Holschbach

Christoph Holschbach (Besitzer): Mein ganz persönlich schönster Moment 2018 war der Sieg unseres Django Freeman bei meinem eigenen Renntag auf der Heimatbahn in Düsseldorf. Es handelte sich um den 6. Engel & Völkers Renntag powered by Porsche Zentrum Düsseldorf, den ich im Jahr 2013 ins Leben gerufen habe und seither stets organisiere. Auch diesmal waren viele meiner Kunden, Freunde und Bekannte auf der Anlage am Grafenberg. Da war die Freude über solch einen besonderen Sieg natürlich noch viel größer. Es stimmte aber auch alles, wir hatten Glück mit dem Wetter. Es war rundum gelungener Nachmittag für Groß und Klein, auch aufgrund des umfangreichen Kinderprogramms.

Werner Gerhold

Werner Gerhold (Besitzer): Immer wieder schöne Momente hatte ich mit meinem Itobo, der als mehrfacher Ausgleich I-Sieger im Vorjahr und in diesem Jahr auf Gruppe III-Ebene sehr ordentlich gelaufen ist. Oft musste er nur die absolute deutsche Spitze vor sich dulden. Der absolute Höhepunkt war aber sicherlich der Gruppe I-Erfolg von Iquitos am 1.11. in München. Iquitos, Eddy, Boden und Rennverlauf, alles passte! Er hat nur mit „Händen“ gegen durchaus starke Gegner sicher gewonnen – Hut ab! Das war schon ein sehr emotionaler Moment. Hals und Bein mein Kleiner, ich weiß, die nächsten Aufgaben als Deckhengst wirst Du sicherlich genauso ordentlich erledigen.

Holger Faust

Holger Faust (Besitzer und Racing Manager): 2018 war für mich ein sehr gutes Rennjahr. Die Erfolge von unserem Gestüt Karlshof mit zwei Gruppe I-Siegen ragten natürlich heraus. A Racing Beauty in den USA und Khan im Preis von Europa in Köln sorgten für diese tollen Treffer, an die ich mich sehr gerne zurückerinnere. Aber das war noch nicht alles, hinzu kamen auch die Gruppesiege von Sky Full of Stars und Donjah. Dass gleich zwei dieser großen Erfolge in den Farben von Darius Racing für Herrn Dr. Oschmann zustande kamen, hat mich als Racing Manager natürlich ganz besonders gefreut. Das waren schon richtig außergewöhnlich und tolle Momente!

Sascha Smrczek

Sascha Smrczek (Trainer): Der Wonnemond-Auftritt in Schweden war mein persönlicher Höhepunkt in der Rennsaison 2018. Wir wollten bei seinem Start auszuprobieren, ob er überhaupt auf Sand gegen bewährte Spezialisten klarkommt. Er hat dann auch dort gezeigt, welche große Klasse in ihm steckt. Dann mit dem Sieg nach Hause zu fahren, war ein tolles Erlebnis. Es ist schon toll, wie er über Jahre hinweg immer wieder Top-Leistungen in den verschiedensten Ländern abrufen kann. Was mir sehr gefallen hat, war, wie die Schweden medial den Rennsport präsentieren und die Art und Weise, wie wir als Gäste betreut wurden. Das war sehr lobenswert und verdient meinen größten Respekt.

Maxim Pecheur

Maxim Pecheur (Jockey): Mein schönster Rennsport-Moment 2018 war der Sieg im Großen Preis von St. Moritz mit Nimrod.  Das Besondere bei den Rennen auf dem zugefrorenen See im Engadin ist dort immer die Kulisse und Atmosphäre. Die Spannung baute sich bis zum Grand Prix immer weiter über die Renntage auf. Den Höhepunkt der Schweizer Saison zu gewinnen, ist ein fantastisches Gefühl. Ich habe mich sehr gefreut und bin wirklich dankbar, dass ich diese Chance bekommen habe. Außerdem möchte ich mich bei meinem Trainer Markus Klug und den anderen Betreuern, die mir ihre Pferde anvertraut haben, bedanken für die vielen guten Ritte. Es lief das ganze Jahr über wirklich gut.

Kai Schirmann

Kai Schirmann (Leiter Jockeyschule): Der schönste Moment 2018 war, als ich in Abu Dhabi im Führung stand und gesehen habe, wie zwei deutsche Reiterinnen, Esther Ruth Weißmeier und Rebecca Danz im Abschluss-Rennen die Weltmeisterschaft nach Deutschland geholt haben im den HH SHEIKHA FATIMA BINT MUBARAK LADIES AND APPRENTICE WORLD CHAMPIONSHIPS. Ich freue mich für die beiden Mädchen und auch für die Jockeyschule und Deutschland, denn so etwas passiert ja nun auch nicht jeden Tag. Das war schon eine historische Geschichte, die einen in der Arbeit bestätigt und einem sehr viel Auftrieb gibt. Auch für den deutschen Rennsport konnten wir keine bessere Werbung machen als mit diesen Erfolgen.

Abschließend noch mein ganz persönlicher Moment des Jahres 2018:

Michael Hähn

Michael Hähn (Journalist): Wie sagte schon der legendäre Journalist Hanns-Joachim Friedrichs: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache.“ Aber stets die Distanz zu wahren, ist in einem Metier wie dem Galopprennsport nicht immer möglich, denn wenn das Herz schon so lange für den Turf schlägt, dann freut man sich in manchen Momenten doch ganz besonders mit. Das war bei mir 2018 im Großen Preis von Bayern in München der Fall. Hier überwog meine Sympathie für Iquitos, einem Pferd, das die letzten Jahre den Rennsport in Deutschland mitbestimmt hat und so viele tolle Leistungen gezeigt hat. Die Stimmung war nach seinem Erfolg prächtig, und der Abschied von der Rennbahn für diesen Crack besonders emotional.

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Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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