Pferderennen 2019: Die Besten Momente der deutschen Aktiven

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Große Sieger, hochdramatische Rennen, spektakulärer Sport – die Pferderennen 2019 in Deutschland hatten es in sich.

Doch was waren für einige der Protagonisten der Pferderennen in Deutschland die Highlights? RaceBets hat nachgefragt bei etlichen Galopp-Promis: Was war Ihr ganz persönlich schönster Moment im Rennjahr 2019? Wofür sind Sie besonders dankbar? Hier die Antworten:


Maxim Pecheur (Jockey)

Maxim Pecheur
Maxim Pecheur

Meine schönsten Momente waren selbstverständlich der überraschende Sieg in der Diana mit Diamanta, besonders für Brümmerhof, da sie mich viele Jahre unterstützen und wir ein tolles Vertrauensverhältnis aufgebaut haben, für meinen Stall und meinen Trainer Markus Klug.

Im Ausland war das schönste Erlebnis der Erfolg mit Kabir für Guido Schmitt, besonders da wir seit Jahren mal zusammenarbeiten wollten, es aber nie geklappt hat. Durch einen Zufall konnten wir unseren Einstand in Longchamp im Grand Handicap zusammen feiern. Und als langfristiges Saisonhighlight ist noch der spannende Kampf im Championat mit meinem sehr geschätzten Kollegen, Klasse-Reiter Bauyrzhan Murzabayev, zu nennen.


Christoph Holschbach (Besitzer)

Christoph Holschbach
Christoph Holschbach

Mein erster Gruppe-Sieg mit Django Freeman in München war natürlich der schönste Moment. Der Nervenkitzel am Derby-Wochenende mit Platz zwei hatte es in sich.


Sabine Goldberg (Besitzerin)

Sabine Goldberg
Sabine Goldberg, Foto: TT

Ganz klar das Herbstmeeting in Baden Baden, zunächst der der überlegene Sieg von Jin Jin und dann noch der Treffer von Perfect Pitch, die nach großen gesundheitlichen Problemen wieder ihre alte Form gefunden hat. Zwei Siege bei zwei Startern, und das in Baden-Baden, das war der absolute Wahnsinn. Trainer Bohumil Nedorostek und ich haben hinterher nur noch beschlossen: Wenn es mal ganz schlecht läuft, dann müssen wir an diesen Tag zurückdenken, und schon lachen wir wieder.


Sarah Steinberg (Trainerin)

Sarah Steinberg
Sarah Steinberg

Dieses Jahr gab es zwei besondere Momente. Der erste war der Sieg von Quest the Moon im Prix de Lys, einem Gruppe III-Rennen in Paris. Ich war sehr stolz, dass dieses Pferd sich so schön entwickelt hat. Die Art, wie er gewonnen hat, hat mir sehr imponiert. Er hat Charakter und Kampfgeist. Ich bin davon überzeugt, er macht im nächsten Jahr noch einiges bewegen kann. Leider war er bei den weiteren Starts etwas vom Pech verfolgt.

Der zweite Moment war der leichte Sieg von Angry Bird im Ausgleich II in München. Endlich bewies dieses Pferd, dass es Rennen gewinnen kann und sich die Arbeit mit dem nicht einfachen Wallach gelohnt hat. Da ich mich immer schützend vor ihn stelle und ihn vor Verkaufsrennen bewahren möchte, bin ich glücklich, dass er es in diesem Jahr mit zwei Siegen gedankt hat.


Bohumil Nedorostek (Trainer)

Bohumil Nedorostek
Bohumil Nedorostek

Zu meinen schönsten Momenten 2019 gehörte sicher das Meeting in Bad Doberan. Ich hatte vier Starter und drei Siege geschafft, mit Maison Bleu, Purple Rose und Angel Music von drei verschiedenen Besitzern. das war wirklich ein Super-Meeting.

Und dann natürlich Baden-Baden, wo ich beim Sales & Racing Festival zwei Starter hatte von Frau Goldberg und beide gewonnen haben, an einem Renntag, dem letzten Termin der Saison in Iffezheim. Das waren Jin Jin und Perfect Pitch. Bei Jin Jin handelt es sich um eine großartige Stute, von der ich sehr viel halte. Sie hat dort beim dritten Start ihren dritten Sieg gelandet. Das war natürlich super. Perfect Pitch hatte eine lange Pause und kam dann gleich zum Erfolg, das war großartig. Zwei Starter, zwei Sieger in Baden-Baden, das waren wirklich die tollsten Momente.


Guido Schmitt (Besitzer)

Guido W. Schmitt
Guido W. Schmitt

Kabirs leichter Listensieg im Grand Prix de Bordeaux war sicherlich etwas ganz Besonderes. Aber auch die Erfolge von Gamgoom, Hout Bay und Kabir in Quinté+-Rennen waren Gänsehaut pur. Insgesamt hatte ich wieder ein gutes Jahr, was nach dem überragenden Jahr 2018 mit 23 Siegen nicht so einfach war. Daher ein Kompliment an alle Verantwortlichen.


Holger Faust (Besitzer und Racing Manager)

Holger Faust
Holger Faust

Es war ein tolles Rennjahr für Darius Racing und das Gestüt Karlshof, und das, obwohl am Anfang der Saison gar nichts so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt hatten. Der Renntag in Mailand war natürlich ein Highlight, zwei der größten Rennen Italiens innerhalb einer Stunde zu gewinnen, war gigantisch, und es war auch nicht so leicht, dieses Jahr in Italien ein Grupperennen für sich zu entscheiden. Donjah und Rubaiyat, beide auch noch aus Karlshofer Zucht, sollten die einzig beiden deutschen Gruppesieger in Italien 2019 bleiben.

Und dann war da noch der Breeders‘ Cup, ein absolutes Mega-Event! Als Alounak Mitte der Geraden vorstieß und dann unter die gewünschten ersten fünf lief, war das schon ein großes Gefühl.


Patrick Börnicke (Besitzer und Agent)

Patrick Börnicke
Patrick Börnicke

Wie lange habe ich Zeit? In diesem Jahr waren Sachen dabei, die erlebt man nicht zweimal. Es gab so viele tolle Momente, wie den Gruppesieg in Dresden mit Bryan Ryan, der geplant war, ebenso wie der Gruppe-Treffer von Zock in Prag. Etwas ganz Herausragendes war mein Sieg mit Falcao Negro. Dann tauchte unsere Zweijährige Jolie in Grupperennen mehrfach vorne auf, und da waren noch so viele andere schöne Erfolge.

Und jetzt haben wir einen neuen Hoffnungsträger mit Waugh, der in meinen Augen etwas ganz Besonderes ist. Weit über 30 Siege haben wir bislang in diesem Jahr eingefahren. Wir hatten geplant, ihn zu kaufen und mit einem Champion-Trainer wie Peter Schiergen und unserem Jockey Lukas Delozier ein Rennen in Frankreich zu gewinnen. Diese Planung ging voll auf.

Einer der allerschönsten Momente war auch, am Tag des Prix du Jockey Club in Chantilly zu reiten. Torsten Raber hatte es mir ermöglicht, seinen Naab zu steuern. Dieses Erlebnis, an den vollbesetzten Tribünen vorbeizugaloppieren, war unbeschreiblich und werde ich nie vergessen.


Werner Gerhold (Besitzer)

Werner Gerhold
Werner Gerhold

Schon Itobos Sieg im Preis der Badischen Wirtschaft war ein grandioses Highlight. Dass er sich im Frühjahr auf Gruppe II-Ebene mal sicher durchsetzen würde, kam für mich völlig überraschend. Das absolute Highlight war allerdings sein Erfolg am 3.10. im Preis der Deutschen Einheit. Ein „Traumziel“ seit Beginn meiner Pferdeaktivität. Wahnsinnig emotional für alle Beteiligten! Ich hatte den Sieg meinem Freund Wolfgang Kotlarski als ehemaligem Hoppegartener Jockey (89 Jahre alt), zu Iquitos Zeiten leichtsinnigerweise versprochen. „Wolli, wir gewinnen das Ding und Du gehst mit auf die Siegerehrung!“ Und dann ist das tatsächlich so eingetreten.


Helmut von Finck (Besitzer und Züchter)

Helmut von Finck
Helmut von Finck

Nirvana Dschingis, Devastar, Flamingo Girl und natürlich Dschingis First waren gute Black-Type Pferde aus meinem Gestüt. Mein persönliches Highlight war aber in Baden-Baden, als Wladimir Panov auf der von mir gezogenen Queen Josephine das gesamte Feld aufrollte und zu einer Siegquote von 50:1 das Auktionsrennen gewann! Das war für einen Züchter natürlich ein besonderes Schmankerl, waren doch sogar Derby-Pferde hinter ihr! Übrigens lief Queen Josephine noch einmal im Gruppe-Rennen in Italien und wurde bei ungünstigem Rennverlauf Vierte. Ich hoffe, die Stute schafft nächstes Jahr den verdienten Black-Type.


Stephan Buchner (Rennvereins-Präsident)

Stephan Buchner
Stephan Buchner

Auch wenn es angesichts der Erfolge der anderen Teilnehmer vielleicht schwer verständlich erscheint, waren meine Best Moments die Platzierungen von Kashani, vor allem der zweite. Platz in Miesau. Kashani war lange verletzt, und die Prognose war, dass er höchstens noch als Reitpferd eingesetzt werden kann. Ich habe dann langsam wieder mit dem Training begonnen, und die ersten Starts nach der Pause waren nicht unbedingt so, dass man allzu große Hoffnungen haben konnte.

Andererseits ist Kashani ein großartiges Pferd, und ich habe jeden Tag Spaß mit ihm. Umso schöner war es dann, dass er in der zweiten Hälfte 2019 einige Ansätze zeigte und bei seinen letzten Starts (bis auf Baden, wo er verspätet abgesprungen ist) immer im Geld war. Vielleicht schaffen wir es 2020 tatsächlich mal, ein Rennen zu gewinnen, er wird ja erst 7. Wenn nicht, ist es auch nicht schlimm, er ist einfach ein toller Kerl.


Claudia Barsig (Trainerin)

Claudia Barsig
Claudia Barsig

Bei mir war der schönste Moment 2019 der Sieg von Art Charter in Cagnes-sur-mer. Mein Mann hatte die Stute empfohlen und wurde etwas belächelt. Sie hat jede Hilfe dankend angenommen und umgesetzt! Für mich war auch der vierte Platz von Coppelia im Dresdener Grupperennen sehr emotional, da sie gesundheitliche Probleme immer wieder überwunden hat.


Henk Grewe (Trainer)

Henk Grewe
Henk Grewe

Natürlich war der Renntag im Sommer in Köln mein absolutes Highlight. Ich habe vier Rennen gewonnen und die ersten fünf Pferde im Auktionsrennen für Zweijährige gestellt. Das war ein ganz besonderer Moment für mich.


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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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